Toxische Schwestern und gute Tropfen

Stimmungsvolles Kultur-Event Crime & Wine bei der Vereinigten VR Bank Kur- und Rheinpfalz

Erlesene Weine aus der Region im Glas, eine Lesung mit hohem Unterhaltungswert: Rund 80 geladene Gäste erlebten unter der Überschrift „Crime & Wine“ einen spannend-entspannten Abend im VR Bank Forum in Speyer. Mit der Veranstaltung gab die Vereinigte VR Bank Kur- und Rheinpfalz eG sozusagen einen Vorgeschmack auf die Criminale, das jährliche Treffen der Größen deutschsprachiger Kriminalliteratur, das derzeit in Schwetzingen stattfindet.

„Heute soll es nicht um Zinsen, Märkte und Bilanzen gehen, sondern um Kultur, Genuss und Begegnung“, leitete Vorstandssprecher Till Meßmer den Abend ein. Passend dazu durften die Gäste, entspannt an kleinen Tischchen sitzend, Ausschnitten aus dem neuesten Roman „Schweig!“ von Judith Merchant lauschen, die die bekannte Autorin selbst vortrug.

Moderatorin Janina Huber, ehemalige deutsche Weinkönigin aus Bad Dürkheim, schaffte das Kunststück, eine stimmige Verbindung zwischen den von ihr ausgewählten Weinen und den Protagonistinnen des Romans, den Schwestern Esther und Sue herzustellen, und gleichzeitig wissenswerte und interessante Details zu den Weingütern, den verwendeten Rebsorten oder auch den Verfahren zu vermitteln. Wer es bislang nicht wusste: Die klassische Enthefungsmethode bei der Champagner-Herstellung, wie sie auch beim präsentierten Rosé de Pinot des Weinguts Knipser zur Anwendung kommt, heißt terminologisch korrekt Degorgieren, was auf Deutsch blutige Assoziationen weckt.

Die beiden Roman-Schwestern – daran lässt Autorin Judith Merchant schon in den ersten Zeilen keinen Zweifel – stehen in einem offensichtlich verstörenden Verhältnis zueinander, was für das Ende der Geschichte nichts Gutes erwarten lässt. Sehr im Einklang miteinander und erfolgreich führen die Schwestern Karoline und Dorothee Gaul ihr Weingut in Sausenheim. Den am Abend kredenzten 2024 Sausenheimer Chardonnay & Weißburgunder stellte Karoline Gaul im Gespräch mit Moderatorin Janina Huber selbst vor. Ebenfalls einen „Auftritt“ erhielten eine Scheurebe der Weinmanufaktur Steinbock der Schwestern Weegmüller aus Neustadt-Haardt und der Urbulle Portugieser trocken vom Weingut Metzger aus Grünstadt-Asselheim.

Was hat Sue mit dem Messer vor, das sie beim Besuch von Esther zunächst nicht aus der Hand legt? Welche Schwester erweist sich in den Kindheitsrückblenden als die bösartigere und wer überlebt den toxischen Vorweihnachtsabend? Antworten darauf erhielten die Zuhörer an diesem Abend im Speyer natürlich nicht. Krimibegeisterte können jedoch den Roman von Judith Merchant lesen – und sich in den kommenden Tagen bei den zahlreichen Lesungen und Veranstaltungen der Criminale in Schwetzingen weiter in ein Umfeld von fiktivem Mord, Todschlag, Lug und Betrug begeben.

Die Vereinigte VR Bank Kur- und Rheinpfalz sponsert das Festival maßgeblich. Ohne dieses Engagement und das anderer Sponsoren wäre die Ausrichtung für Schwetzingen kaum möglich geworden, wie Oberbürgermeister Matthias Steffan bei der Criminale-Pressekonferenz kürzlich betont hatte. Die Stadt reiht sich als Schauplatz unter Namen wie Graz, Hannover und Berlin ein.

„Starke Unternehmen brauchen ein starkes Umfeld und dazu braucht es eine lebenswerte Region“, begründete der Vorstandssprecher das Engagement, das die VR Bank vielfach im kulturellen, sportlichen und sozialen Bereich zeigt. Eine weitere Lesung im Rahmen der Criminale richtet die Bank am Folgetag in ihrer Filiale in Schwetzingen aus. Der Titel: „Arsen und Spargelspitzen – Kriminelles aus Schwetzingen und der Kurzpfalz“ – Überleben garantiert.

Text: Ulrike Gindele (VR Bank); Fotos: Tobias Schwerdt